Drei Tage in der Woche begleitet Elya die Lehrerin Stephanie Lange-Schönbeck in den Unterricht und hilft dort den Kindern beim Lernen. Ihr Lohn: Viele Streicheleinheiten.
Schulhund Elya trottet gemütlich neben Frauchen Stephanie Lange-Schönbeck durch den Schulgang und hat dabei ein kleines Täschchen im Maul. Darin hat sie ihr Hundefutter. Angekommen im Klassenzimmer lässt die Lehrerin die Hundeleine einfach fallen. Für den Hund das Zeichen, an Ort und Stelle zu bleiben.
Stephanie Lange-Schönbeck hat den Hund fest im Griff. „Ein Schulhund darf während des Unterrichts und in der Schule auf keinen Fall bellen“, sagt die Lehrerin. Vor allem auf unruhige Schülerinnen und Schüler mit wirkt der Hund beruhigend, sagt sie. Die Jugendlichen konzentrierten sich besser in der Gegenwart des Hundes. Die Wirkung des Hundes im Schulalltag stellt sie auch an sich selbst fest: „Auf mich wirkt der Hund am diszipliniertesten, ich rege mich nicht so schnell auf und versuche, möglichst ruhig zu bleiben, da ich andernfalls den Hund mit meiner Unruhe anstecke“, sagt sie.
Die Ausbildung zum Therapiehund dauerte mehrere Jahre lang
„Eyla vom Hause Gürtler“ ist sechs Jahre alt und lebt seitdem sie ein Welpe war bei der Lehrerin. Sie hat einen freundlichen Charakter, einen guten Grundgehorsam und ist offen gegenüber allen Menschen. Eyla ist nicht aufdringlich, sondern lässt den Menschen – und vor allem Kindern – Zeit, sich auf sie einzulassen. Bereits mit neun Monaten hat sie mich das erste Mal in eine Schulklasse begleitet. Auch in den folgenden Jahren war sie in Jugendhilfeeinrichtungen und bei verschiedenen Zeltlagern dabei. Sie hat mit 15 Monaten die Begleithundeprüfung und im Sommer 2017 einen umfangreichen Verhaltenstest bestanden.
Die Mädchen und Jungen der Klasse 8c sind in der Zwischenzeit begeistert. Durch den Einsatz des Schulhundes herrscht ein ganz anderes Klima in der Klasse. Es sei alles viel ruhiger und gelassener in der Klasse, erzählen einige Schülerinnen.
Auch während Klassenarbeiten ist Eyla anwesend und die Schüler sind deswegen entspannter und die Prüfungsangst wird geringer.
Bedenken seitens der Eltern habe es nicht gegeben, sagt Stephanie Lange-Schönbeck. Ein Mädchen hatte anfangs Angst vor Hunden. Dank der sanften Eyla sei sie nun ein Hundefan geworden. „Wenn es Schwierigkeiten geben sollte, Allergien oder Ängste auftreten, müssten wir das Projekt beenden“, sagt die Pädagogin. Auch Eyla muss sich wohlfühlen. „Ich kann Schulen nur zu so einem Projekt ermuntern“, sagt der Schulleiter Stefan Schubert. Die Fortschritte im Bereich Klassenklima und soziale Kompetenz seien offensichtlich. Tiere schaffen ein Klima, bei dem Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule kommen.